Wer das eigene Wohlbefinden stärkt, stärkt auch die mentale Gesundheit. Im Alltag kann das manchmal jedoch gar nicht so leicht sein. Zum Glück kenn die Psychologie hierfür kleine aber wirksame Übungen, die sich gut in den Alltag integrieren lassen.
Eine dieser Übungen stammt aus dem sog. „Pen-in-mouth-Procedure“. Hierbei wurden Studienteilnehmer einen Stift zwischen die Zähne klemmen. Der Stift bewirkt, dass sich die Backenmuskeln nach hinten bewegen. In etwa so, wie wir es bei einem Lächeln tun würden. Obwohl es sich dabei natürlich nicht um ein echtes Lächeln handelt konnte in mehreren Studien gezeigt werden, dass die Teilnehmer, die einen Stift zwischen den Lippen hatten offenbar positiver gestimmt waren. Sie bewerteten Bilder, Geschichten, Comics und sogar die eigene Stimmung besser, als diejenigen die ein neutrales oder sogar trauriges Gesicht nachahmen sollten.
Ein künstlich erzeugtes Lächeln wirkt sich also positiv auf unsere Stimmung aus. Die Erklärung hierfür liegt in einem bio-psychologischen Automatismus. Das Gehirn interpretiert unsere Muskelbewegung und sucht dafür nach einem Grund. Haben wir ein (künstlich erzeugtes) Lächeln auf den Lippen muss es also einen positive Ursache geben. So bewertet es unsere Stimmung als positiver. Da es sich hierbei um einen unbewussten Prozess handelt bemerken wir nicht, dass es sich dabei quasi um eine „Fehlinterpretation“ handelt und unsere Stimmung hebt sich tatsächlich etwas.
Einfach ausgedrückt: Lächeln Sie! Je häufiger, desto besser. Das wichtige ist dabei: Warten Sie nicht auf die eine besondere Gelegenheit! Wie oben bei der „Pen-in-mout-Procedure“ beschrieben, kann schon das reine anheben der Mundwinkel positive Effekte auf Ihre Stimmung haben. Probieren Sie es aus – gerne auch vor dem Spiegel oder noch besser: Wenn Sie anderen Menschen begegnen! Stellen Sie sich vor, wie Sie vielleicht dann ein Lächeln zurück gespiegelt bekommen. Das ist noch ein stärkerer Booster für das Wohlbefinden.
Es zählt jedes Mikro-Lächeln, der das Gehirn nimmt alle unsere körperlichen Regungen auf und interpretiert Sie. So kann schnell eine Aufwärtsspirale entstehen.
Wem das noch nicht so recht gelingen mag kann das Gedächtnis als Hilfe nehmen. Denken Sie an positive Erlebnisse! Wie war Ihr letzter Urlaub, der Ausflug mit Freunden oder Familie oder ein schöner sonniger Nachmittag? Nehmen Sie sich ein bis zwei Minuten um in positiven Erinnerungen zu schwelgen. Das kann ein wertvolles, persönliches Ritual zur Stärkung der mentalen Gesundheit im Alltag sein!
